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Israelreise der DIG Berlin und Potsdam vom 20. bis 26. Mai 2010 unter Leitung von Jochen Feilcke
Der Bericht entstand durch die Zusammenarbeit verschiedener Reiseteilnehmer. Fotos: Ulrike Sommer.
Tag 2, Freitag 21. Mai, Tel Aviv
Nach unserem Nachtflug, von Berlin-Tegel kommend, wurden wir von Yalon, unserem Reisebegleiter, am Freitagmorgen auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv in Empfang genommen. Wir erreichten schließlich gegen 5:30h Ortszeit das zentral gelegene Hotel Cinema in Tel Aviv. Im Anschluss an eine kurze Ruhepause und ein gemeinsames Frühstück führte Yalon unsere 20-köpfige Reisegruppe bei milden Temperaturen durch das morgendliche Tel Aviv zur Deutschen Botschaft.
Hier wurden wir vom stellvertretenden deutschen Botschafter Peter Prügel um 10:30h in einem Konferenzraum mit weitläufigem Ausblick auf die moderne israelische Metropole empfangen. Peter Prügel hielt einen anregenden Vortrag über Geschichte und Gegenwart der deutsch-israelischen Beziehungen sowie die Kernaufgaben seiner diplomatischen Tätigkeit. Ein deutscher Diplomat in Israel zu sein, erfordere eine besondere Sensibilität in Bezug auf die Geschichte. Deutschland stehe in einem einzigartigen Verhältnis zu Israel aufgrund seiner geschichtlichen Verantwortung für die von Deutschland ausgehenden Verbrechen des Holocaust. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstreiche aus diesem Grund die „besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel“ und betone, dass Deutschland grundsätzlich an der Seite des Staates Israel stehe. Gerade weil die Holocaustüberlebenden als unmittelbare Zeitzeugen von Jahr zu Jahr weniger würden, sei es auch Aufgabe der Deutschen Botschaft, die Erinnerungskultur zu stärken. Die „Gnade der späten Geburt“, so Peter Prügel, erleichtere uns nicht die Verantwortung für die Zukunft. Die 90 Beschäftigten der Deutschen Botschaft in Tel Aviv setzen sich in allen Bereichen für die zunehmend ‚normalen‘ deutsch-israelischen Beziehungen ein. Denn „besonders und normal schließen sich nicht aus“, so der stellvertretende Botschafter, wenn es um die Förderung der deutsch-israelischen Beziehungen gehe. Das gelte insbesondere für den Jugendaustausch sowie für die Zusammenarbeit in Umweltschutz, Wissenschaft und Forschung. „Fantastische Entwicklungen“ gäbe es ebenso in den deutsch-israelischen Wirtschaftsbeziehungen. Im anschließenden Gespräch wurden Fragen insbesondere zu Themen der innen- und außenpolitischen Lage Israels gestellt. Einzelne Gesprächsteilnehmer wünschten sich Basisinformationen zu Israels Siedlungspolitik, die bislang den einen mehr, den anderen weniger bekannt waren. Abschließend bedankte sich Jochen Feilcke, Vorsitzender der DIG Berlin und Potsdam, im Namen aller beim stellvertretenden deutschen Botschafter Peter Prügel für die vielschichtigen Hintergrundinformationen zum Start unserer 5-tägigen Israelreise. Herrn Feilckes Dankesworten folgend, wurde der kompakte und impulsgebende Vortrag dem alle Zuhörer – ungeachtet des wenigen Schlafs aufmerksam gefolgt waren – mit besonderem Applaus honoriert.
Im Anschluss an das Botschaftstreffen im Hochhaus an der Daniel-Frisch Straße folgte eine zweistündige Besichtigungstour durch Tel Aviv, der zweitgrößten Stadt Israels.
Unser Israel-Guide Yalon, den wir – nach erster nächtlicher Begegnung – nun näher kennenlernen konnten, führte uns entlang der verkehrsreichen Rehov (das hebräische Wort für Straße) Kaplan zur Sarona Templer Kolonie, die Ende des 19. Jahrhunderts von deutschen Siedlern erbaut wurde. Die unter Denkmalschutz gestellte, im altdeutschen Stil erbaute Siedlung, liegt auf einem ruhigen parkähnlichen Gelände mit Blick auf das ultramoderne Hochhausensemble Azrieli Center, dessen silberne Außenfassaden im Sonnenlicht reflektieren. Die damalige Templergesellschaft war eine aus Süddeutschland stammende pietistische Glaubensgemeinschaft, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts von der Lutherischen Landeskirche Württembergs abgespalten hatte, um im „Gelobten Land“ zu siedeln. Neben Kolonien in Jaffa, Haifa und Jerusalem gründete man im heutigen Tel Aviv die Kolonie Sarona, legte das sumpfige Land trocken und lebte von der Landwirtschaft. Nach 1933 erklärten die Templer Nazi-Deutschland ihre treue Gefolgschaft. In Folge dessen wurde 1941 ein Großteil der Templerbewegung zur Internierung nach Australien gebracht. Dort und in Deutschland leben noch heute die Mitglieder der Templergesellschaft.
Nach diesem historischen Exkurs in die sehr frühe Vergangenheit der Stadt Tel Aviv ging es weiter entlang der Rehov Kaplan über die Dizengoff Straße bis zum Rothschild Boulevard. Hier, im Stadtzentrum von Tel Aviv, befindet sich die sogenannte „Weiße Stadt“. Die im Duktus des funktionalen „Bauhausstils“ bzw. des „International Stile“ errichteten Gebäude mit hellen, schlichten Fassaden entstanden vornehmlich in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die meist aus Deutschland stammenden Architekten der „Weißen Stadt“ waren von den Ideen der Bauhausschule inspiriert und mussten aufgrund der Machtergreifung der Nazis aus Deutschland ins damalige Palästina emigrieren. Lange hatte man sich nur wenig für das moderne architektonische Erbe Tel Avivs interessiert. Seit Juli 2003 gehören nun die mehr als 4000 erst teilweise restaurierten Häuser der „Weißen Stadt“ zum UNESCO Weltkulturerbe.
Zum Abschluss unsrer Tel Aviv-Tour liefen wir die Nahalat Binyamin, entlang. Diese Straße ist eine angesagte Shopping-Meile, mit Cafés und kleineren No-Label-Geschäften. Mit einem Mal spürten wir, dass es Freitagnachmittag geworden war.
In Tel Aviv hat man es nun nicht mehr so eilig. Mit Beginn des Sabbats verbreitet sich eine gelöste Ruhe auf den Straßen und am Strand.
Nachdem wir, von unzähligen Informationen und Impressionen durchdrungen, ins Cinema Hotel zurückgekehrt waren, trafen wir – nach kurzer Erholungspause im Bett oder auf der schönen Dachterrasse – um 18:00h Ilan Mor. Durch Ilan Mor, außenpolitischer Berater im israelischen Verteidigungsministerium und ehemaliger Gesandter des Staates Israels in Berlin, erhielten wir ein Briefing zu Fragen israelischer Sicherheits- und Militärpolitik. Ilan Mor, den einige Mitreisende bereits gut aus seiner Berliner Zeit kannten, beleuchtete die Notwendigkeit einer strengen Sicherheitspolitik für das Bestehen des israelischen Staates. Wohl wissend, dass militärische Einsätze in der übrigen Welt auf heftige Reaktionen stoßen, seien sie für den Rechtsstaat Israel überlebenswichtig, um sich gegenüber der permanenten Bedrohung eines asymmetrischen Krieges seitens internationaler Terrororganisationen zu schützen. Sowohl die palästinensische (aus der Muslimbruderschaft hervorgegangene) Hamas im Gaza als auch die Hisbollah in Syrien und Libanon kämpften als paramilitärische Terrororganisation gegen Israel, weil sie Israel grundsätzlich das staatliche Existenzrecht absprächen. Ungeachtet dieser schwierigen Realität käme aus Westeuropa, so Ilan Mor, stets die Forderung, Israel solle „durch Dialoge Frieden schaffen“, nicht durch ‚militantes‘ Vorgehen der israelischen Armee. Ilan Mor versuchte uns im Folgenden zu vermitteln, dass die Voraussetzung für einen Dialog ein Partner sei. Es sei allerdings wichtig zu fragen, ob es sich um einen wirklichen Partner handele. Ein Gegenüber, das, laut Ilan Mor, „meine Existenz als Ilan Mor nicht anerkennen will – das ist kein Partner“. Das von Hamas (in der Hamas-Charta) als auch von Hisbollah offiziell erklärte und täglich aufs Neue behauptete Ziel sei die „Vernichtung Israels“. Des Weiteren wies Ilan Mor auf die Israel-feindlichen Entwicklungen seitens der Türkei hin. Ministerpräsident Erdogan sei zum „Israelhasser“ geworden. Nachdem sich Europa gegen den EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen hätte, habe sich der türkische Ministerpräsident Erdogan mit dem Iran angefreundet, der hinter jedem Versuch stehe, Israel zu vernichten. Die Weltöffentlichkeit nehme diese vielschichtige Realität nicht zur Kenntnis, stattdessen werde Israel mehr und mehr in der Welt isoliert. „Die Sehnsucht nach Frieden”, so bemerkte Ilan Mor gegen Ende unseres Gespräches nachdenklich, „kann blind machen“.
Tag 3, Sonnabend 22. Mai
Tel Aviv- Massada – SPA am Toten Meer- Sderot am Gazastreifen -Tel Aviv
Früh am Morgen ging es los mit dem Bus aus dem quirligen Tel Aviv, vorbei an Jerusalem (700 m ü. Meer) Richtung Totes Meer (400 m unter des Meeresspiegel). Welch ein Gegensatz. Erst das fruchtbare, hügelige Land, ab der Hauptstadt steinige, gelb-beige Wüste. Gelegentlich einige Beduinenzelte, einige Schafherden – ansonsten kahles Land. Doch dann holte uns die Zivilisation wieder ein: Rast an einer Tankstelle mit arabischem Basar. Auffallend die vielen jungen Soldatinnen und Soldaten, offensichtlich auf Ausflugskurs und als besonderer Eye- catcher eine junge Russin in knappstem gelben Häkelkleid auf einem Mietkamel. Ansonsten der übliche Touristentinneff.
Der zweite Stopp im AHAVA- Shop, einer Kosmetikfirma, die sich auf die wohltuende Wirkung der Tote-Meer-Produkte spezialisiert hat, entpuppte sich als totales Einkaufsparadies. Starkes Gedränge von Frauen allen Alters, die sich offensichtlich Wunderwirkungen versprachen. Die durchaus erwünschten Erklärungen der medizinischen Wirkung beschränkten sich auf die mantrahafte Wiederholung eines 40prozentigen Rabatts auf Alles. Unsere Gruppe übte sich –mehrheitlich – in Konsumverzicht. Weiter ging es an Qumran (Fundort der Schriftrollen) – leider war keine Zeit für eine Besichtigung, denn als nächste Etappe wartete die Felsfestung Massada auf uns.
Der Fels-Trumm, fast 500 Meter über dem Toten Meer, vom letzten König Judäas, Herodes (73-4 v.Chr.), der vom ‚Verfolgungswahn‘ besessen war, zu einer großartigen Palastfestung ausgebaut, ist heute ein wichtiges Symbol jüdischen Freiheitswillens: Durchhalten bis zum Letzten ist die Parole. Denn nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer (70 n. Chr.) flüchteten rund 1.000 Aufständische mit ihren Familien an diesen Ort und die Römer beschlossen ein Exempel zu statuieren. Nach einer mehrmonatigen Belagerung gelang es ihnen mit erstaunlichem militärtechnischem Aufwand die Festung zu erobern. Doch alle Bewohner hatten in der Nacht zuvor kollektiv Selbstmord begangen, um nicht in Gefangenschaft zu geraten.
Nach der schweißtreibenden Besichtigung des Plateaus bei ca. 40 Grad – Gott sei Dank gab es eine Seilbahn für den Auf- und Abstieg – hatten wir uns einen zweistündigen Aufenthalt in einem SPA- Hotel unten am Meer verdient. Welche eine Wohltat war das Schwimmen – besser wohl Schweben – im stark salzhaltigen (27 statt 3,5 Prozent wie in der Nordsee) Wasser. Ein ungewöhnliches Erlebnis, was kaum zu vergessen ist.
Doch weiter ging es – allmählich verwandelte sich die Landschaft wieder in fruchtbares Land, in das die Israelis dank ihrer weltweit führenden, raffinierten Bewässerungstechnik die karge Wüste verwandelt hatten. In Sderot, nahe am Gazastreifen, schilderte uns Familie Biton wie es sich trotz Raketenbeschuss‘ leben lässt. Ca 3.700 Kassam-Raketen hatten in den letzten 7 Jahren fast 40 Todesopfer in der Gemeinde gefordert, noch am Vortag war eine Rakete eingeschlagen. 40 Prozent der Einwohner, besonders betroffen die Kinder, leiden unter posttraumatischen Symptomen. Auch die eigene Enkelin wurde kürzlich verletzt und ist in psychologischer Behandlung, der Sohn wurde während eines Militäreinsatzes schwer verwundet. Hier, wie in allen Gebieten, werden mit Staatshilfe alle Häuser und Apartments mit 3×3 Meter großen Schutzbunkern nachgerüstet. Kaum zu glauben, dass die Menschen trotzdem versuchen, weiter ein normales Leben zu führen. Und an Wegzug in das – zur Zeit noch weniger gefährdete – Innere des Landes denkt niemand.
Wir hatten es besser und konnten im Abendlicht nach Tel Aviv zurückfahren, wo die Reiseteilnehmer, wenn sie denn wollten, die Champions-League Niederlage der Bayern gegen Inter Mailand erleiden konnten.
Tag 4, Tel Aviv Karmiel – Ma´alot – Golan Höhen
Wir fahren vom Hotel Cinema in Tel Aviv in nördlicher Richtung über Caesarea nach Karmiel.
Während der Fahrt erklärt uns unser Reiseleiter, dass Israel über 5 Kohlekraftwerke verfügt. Er nennt die Orte und verweist beispielsweise auf Hadera, an dem wir gerade vorbeifahren.
Die Hafenstadt Caesarea am Mittelmeer wurde von König Herodes vor unserer Zeitrechnung erbaut. Sie hatte vor mehr als 2000 Jahren die stattliche Zahl von rd. 50 000 Einwohnern. Caesarea verfügt über viele Bauten aus der Römerzeit, darunter ein Amphitheater, das noch gut erhalten ist. Ebenso waren die Kreuzritter in Caesarea. Reste einer Burg sind noch zu erkennen.
An Haifa fahren wir vorbei (mit rd. 260 000 Einwohnern eine der größten Städte des Landes) und erreichen Karmiel, eine noch junge Stadt, die heute ca. 65.000 Einwohner zählt.
Im Gewerbegebiet hat die Firma Pixer Technology Ltd. ihren Sitz. Am Eingang empfängt uns der junge Herr Christian Richter aus Deutschland. Er ist, wie er uns berichtet, für 3 Jahre nach Israel entsandt worden. Die Firma Pixer ist 2004 gegründet worden. Im Jahre 2008 hat sich die Firma Carl Zeiss SMT eingekauft. Pixer entwickelt Produkte für Industrieanwender, hat 25 Mitarbeiter und hat sich u.a. wegen der Nähe zur Universität in Haifa zu einem Kompetenzcenter für Lasertechnologie ausgebaut.
Herr Richter zeigt uns einen Film über die Produkte von Pixer. Die Entwicklung und Produktion ruht auf 4 Säulen. Das sind die
- Chip-Produktion,
- Laser-Optik,
- Semiconductor-Systeme,
- Nanotechnologie.
In Karmiel findet die Entwicklung statt. Der Bau der Geräte erfolgt in anderen israelischen Betrieben. Zwei der Wissenschaftler stammen aus St. Petersburg.
Herr Richter bittet den Leiter des Unternehmens, Mr. Guy Benzvi, hinzu. Dieser erläutert uns weitere Einzelheiten über Pixer Technology. Wir erfahren u.a., dass er einer der Firmengründer ist und dass der Anteil der High Tech-Unternehmen – gemessen an der Gesamtzahl der israelischen Unternehmen – hoch ist. Mr. Benzvi erläutert, dass High-Tech-Unternehmen den größten Anteil an der Industrie in Israel ausmachen.Anschließend werden wir in zwei Gruppen durch die Entwicklungsräume geführt.
Am Schluss werden wir mit Getränken und einem Imbiss überrascht. Wir bedanken uns für die überaus informative und freundliche Veranstaltung und müssen zum nächsten Programmpunkt aufbrechen.
Wir fahren weiter nach Ma’alot und besuchen ein soziales Jugendprojekt für Kinder und Teenager, die Probleme in der Familie oder der Schule haben. Das Projekt hat vor 5 Jahren begonnen und nimmt Jungen im Alter von ca. 8 bis 14 Jahren auf. Es arbeiten dort Lehrer, Sozialarbeiter und andere Betreuer. Es handelt sich um eine religiöse Schule. Darum sind Jungen und Mädchen getrennt. Die Mädchen werden in einer anderen Einrichtung betreut. Wir sehen Kinder aus verschiedenen Ländern. Viele sind traumatisiert u.a. vom letzten Libanon-Krieg. Etwa 15 Jungen werden von einem Tutor betreut. Dieser ist für die Kinder oft der Ersatz für Vater und Mutter.
Einige Straßen weiter besuchen wir ein Projekt, in dem Jungen und Mädchen gemeinsam betreut werden. Wir sehen in einer Spiel- und Erlebnisgruppe jüdischen und muslimischen Jungen und Mädchen beim Spielen zu.
Wir setzen unseren Weg fort und fahren über Ober-Galiläa Richtung des Sees Genezareth. Dabei passieren wir drusische Dörfer und sehen viele internationale Flaggen auf den Dächern. Nach Auskunft unseres Reiseleiters geben die Einwohner damit zum Ausdruck, wen sie für den Favoriten der Fußball-WM halten. Wir sehen viele deutsche Fahnen…
Unser Reiseleiter führt weiter aus, dass während einer Fußball-WM in den drusischen Dörfern keine Hochzeit stattfindet weil sich dann keiner der Gäste einfindet. Alle sitzen zu Hause vor dem Fernsehgerät.
Wir erreichen den Lavi-Wald, der unweit der Stadt Tiberias westlich des Sees Genezareth gelegen ist und pflanzen Pinien-Bäume und Johannisbrot-Bäume. Das ist ein denkwürdiger Moment. Nach getaner Arbeit halten wir inne und Jochen Feilcke spricht ein Gebet zur Pflanzaktion.
Wir setzen unsere Fahrt fort in Richtung syrische Grenze zu den Golan-Höhen, vorbei am nördlichen See Genezareth am Ort der Seligpreisungen (Kirche der Seligpreisungen), am Ort der Brotvermehrung sowie an Kapernaum. Von Kapernaum sind nur noch Ruinen zu sehen.
Der Golan hat rd. 30.000 Einwohner. Davon sind rd. 15.000 syrische Drusen und weitere ca. 15.000 Israelis.
Wir durchqueren die Golan-Höhen und passieren dabei die Stadt Katzrin. Sie ist mit ca. 12.000 Einwohnern die größte jüdische Stadt auf dem Golan. Anschließend geht‘s zurück in Richtung See Genezareth. Diesmal sind wir am östlichen Ufer und fahren am Ufer entlang in Richtung Süden bis wir am südlichen Ufer des Sees in Ma’agan um 19.15 Uhr eintreffen.
Nun sind wir müde und hungrig und sehr gespannt auf das Leben und die Umgebung im Kibbuz.
Der offizielle Teil des Tages geht damit zu Ende.
Tag 5, Jerusalem
Bereits um 7:45 haben wir für die Fahrt nach Jerusalem die eindrucksvolle Hotelanlage des Kibbuz Ma‘agan verlassen, um das geplante Tagesprogramm umsetzen zu können.
Während der Fahrt (Strecke über Bet Shean und Jericho) gab es weitere Erläuterungen von Yalon zu geografischen, historischen und aktuellen Entwicklungen:
So hätten die Kibbuzim die historische Aufgabe (insbesondere Aufnahme und Integration zahlreicher Neueinwanderer, z.B. aus der damaligen Sowjetunion) zwischenzeitlich erfüllt (in Spitzenzeiten bis 200 Kibbuzim) und seien heute nahezu vollständig privatisiert worden.
Während wir inzwischen an der Grenzanlage zu Jordanien vorbeifuhren (die aktuell aus 2 Zaunanlagen mit geharktem Streifen zur Feststellung von Grenzübertritten besteht), gab es Informationen zu der Gründung von Jordanien nach dem Ende der dortigen britischen Mandatszeit (1918-1946).
Yalon beschrieb die Fähigkeit der Beduinen, die als „Fährtenleser“ der israelischen Armee in der Lage seien, Fährten nach Grenzübertritten aufzunehmen und ohne sichtbare Spuren weiter zu verfolgen.
Weitere Informationen erhielten wir zu den verschiedenen Einwanderungswellen nach Israel.
Yalon erläuterte auch die historische Bedeutung der Gewerkschaften, zu denen die israelische Krankenkasse gehörte, welche zwischenzeitlich voneinander getrennt wurden.
Bei der weiteren Fahrt durch das Jordantal passierten wir einen Checkpoint zur Westbank und fuhren – südlich an Jericho vorbei – in die Hauptstadt Jerusalem.
Yalon erläuterte die Bedeutung des Jerusalemsteins, der seit den 70er Jahren Vorschrift für den Bau/die Fassaden aller Häuser in Jerusalem sei und die Einzigartigkeit der Stadt bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen ausmache. Er erklärte uns auch die Bedeutung der in die Westmauer (Klagemauer) zu steckenden Zettel mit persönlichen Wünschen, welche anschließend beerdigt würden. Bei der Mauer handelt es sich um die letzte verbliebene Mauer des Herodianischen Tempels.
Wir machten dann am Skopusberg in der Nähe der Hebräischen Universität Jerusalem einen Panoramahalt mit Blick auf Jerusalem.
Hier erläuterte Yalon u.a. folgende zentrale Gebäude des Panoramas:
- Tempelberg mit Felsendom (Goldene Kuppel),
- Al Aqsa-Moschee (Silberkuppel),
- Neue Brücke in Westjerusalem,
- King David Hotel,
- Erlöserkirche,
- Zionsberg,
- Russisch Orthodoxe Kirche (Goldene Turmspitzen).
Bei der Weiterfahrt sahen wir eine Testfahrt der neu gebauten Straßenbahn in Jerusalem (ca. 120 m geschätzte, “beeindruckende“ Teststrecke).
Yalon erklärte weiter, dass für Bau historischer Tunnel in Jerusalem dieser von 2 Seiten gleichzeitig gestartet und über die Einleitung von Farbwasser das Aufeinandertreffen bautechnisch gelöst worden sei.
Die Weiterfahrt führte an der Altstadtmauer entlang – vorbei am Damaskustor, am Rockefellermuseum, dem Löwentor und mit Blick auf den Gethsemane-Garten.
Zu Fuß sind wir dann zur Westmauer gegangen und konnten den beeindruckenden Feierlichkeiten mehrerer Bar Mitzvah-Feierlichkeiten („Konfirmation“) lauschen bzw. diese betrachten.
Anschließend sind wir durch das jüdische Viertel – entlang an verschiedenen Ausgrabungsstätten aus der Zeit des ersten Tempels – in das arabische Viertel der Altstadt durch die Basare gestreift.
Dann sind wir die Stationen der Via Dolorosa abgelaufen, welche an den jeweiligen Gebäuden mit einem runden Metallschild ausgewiesen sind. Die Grabeskirche bildete hierbei den Abschluss, welche wir besichtigten und welche sich in der Hand 6 unterschiedlicher christlicher Konfessionen befindet – wobei die Schlüsselhoheit seit mehreren Jahrhunderten einer moslemischen Familie gehört.
Mit dem Bus haben wir dann Ulrich Sahm „eingesammelt“, der uns während der Fahrt nach Bethlehem auf die zahlreichen „virtuellen“ Grenzübergänge zwischen Israel, Jordanien und den Waffenstillstandslinien hingewiesen hat. Hierbei erläuterte er die Teilungslinien, das Niemandslandgebiet vor dem Sechstagekrieg und den UN Teilungsplan.
Bei der Fahrt zum Sicherheitszaun berichtete Ulrich Sahm, dass der arabische Teil der Bevölkerung Jerusalems die Stadtratswahlen boykottiere und dadurch keine entsprechenden Vertreter der arabischen Bereiche Jerusalems im Stadtparlament habe, was sich u.a. an der Qualität der Infrastruktur (Straßenzustand) bemerkbar mache.
Bei einem Busstopp an einer Stelle, an der Jerusalem von palästinensischer Seite beschossen worden sei, erläuterte uns Ulrich Sahm den Aufbau und die Strukturen der Sicherheitsanlagen:
Zäune mit Maschendraht und Berührungsdetektoren sowie geharkten Staubwegen als Grundsicherung. (Verhinderung des Eindringens zur Durchführung von Terroranschlägen).
Bei der potenziellen Gefährdung durch Beschuss von palästinensischer Seite entsprechende Mauern zum Schutz von Auto-/Businsassen auf Bypass-Strassen auf dem Weg zu jüdischen Siedlungen.
Bei Beschuss-Risiko von palästinensischen Gebieten auf israelisches Gebiet Mauerabschnitte, bei denen es Diskussionen zur tatsächlichen Höhe mit der offiziellen israelischen Seite gab (welche die Höhe zu minimieren versuche, die nach Ulrich Sahm ca. 10 m betrage und sich an der Gefährdungshöhe eines Busbeschusses orientieren würde). Er machte bei der lokalen Besichtigung der Anlage deutlich, dass Bethlehem nicht von einer Mauer umgeben sei, sondern sich die Abschnitte (Betonmauer/Zaun/Autofahrtschutz) sich an den jeweiligen Sicherheitserfordernissen orientieren würden, was gut erkennbar war.
Bei der Diskussion über die Notwendigkeit/Wirksamkeit dieser Anlagen wies Ulrich Sahm darauf hin, das es seit Errichtung dieser Sicherheitsanlagen zwar keine Anschläge mehr gegeben habe – dennoch tatsächlich jeden Tag seit Errichtung entsprechende Versuche an den Grenzen verhindert worden seien..
Bei der Weiterfahrt nach Bethlehem wies Ulrich Sahm darauf hin, dass die unterschiedlichen Nummernschilder (Gelb – Israelis/Weiß – Palästinenser) den „Apartheid-Vorwurf“ (Nur Israelis dürfen die Bypass-Strassen nutzen) sichtbar widerlegen würden.
Bei der Durchfahrt durch eine jüdische Siedlung erläuterte er, dass diese zum einen eher „Schlafstädte“ seien, die von Israelis genutzt würden, welche sich nur hier aufgrund der niedrigen Preise ein entsprechendes Haus leisten könnten, und dass diese auf „Kronland“ errichtet würden, welches sich nicht im Privatbesitz von Palästinensern befinden würde, da diese gegen eine entsprechende Enteignung erfolgreich mit einer Klage vor israelischen Gerichten vorgehen könnten.
Ulrich Sahm erläuterte dann die Unterscheidung der sogenannten A/B/C-Zonen:
Das Westjordanland ist aufgeteilt, nach dem Vertrag von Oslo aus den 90er Jahren in A-B-C-Zonen. Zone A sind die rein palästinensischen Gebiete, in der Regel Städte und das angrenzende Umland: Ramallah, Nablus, Jenin, Jericho, Bethlehem und Hebron. Zone B sind eigentlich gemischte Zonen, in denen Israelis und Palästinenser gemeinsam die Verantwortung haben. Die Zonen C sind die israelischen Siedlungen. Israelis sei es (nach Vorfällen gezielter Selektion und Hinrichtung jüdischer Israelis) derzeit untersagt, die Zone A zu betreten/zu befahren.
Nach Zustieg des christlich-arabischen Reiseführers erläuterte uns dieser die Herstellung des Jerusalemsteins als zentrales Handwerk in Bethlehem, was sich gut aus dem Bus erkennen ließ. Anschließend zeigte er uns die Flüchtlings-„Lager“ von Bethlehem, die sich von den übrigen Häusern sehr gut durch die fehlenden Jerusalemsteine abhoben.
Ulrich Sahm erläuterte dann den besonderen Flüchtlingsstatus der Palästinenser aufgrund deren Sonderstellung, indem diese von einer Sonderorganisation der UNO, der UNRWA betreut und einem besonderen Flüchtlingsstatus unterliegen würden.
Bei der anschließenden Besichtigung der Geburtskirche in Bethlehem wies uns der Reiseführer auf die Schwierigkeit der notwendigen Einigung auf eine Renovierung der Kirche hin, welche sich durch die verschiedenen christlichen Konfessionen als nicht einfach herausstellen würde.
Die Besichtigung der Geburtsstelle Jesu haben wir aufgrund der absehbaren Wartezeit leider abbrechen müssen und konnten nach einer Besichtigung der nebenan liegenden Katharinenkirche den Besuch Bethlehems auf Wunsch mit einem Einkauf von regionalem Schmuck und Olivenholzschnitzereien abrunden.
Abschließend gingen wir zu Fuß durch die Grenzanlage, die so konstruiert wurde, dass ein persönlicher Kontakt (Abtasten etc.) nicht mehr notwendig ist – entsprechend kühl, technisch und unpersönlich – aber eben extrem sicher – wirkte der gesamte Sicherheitskomplex.
Nach der Fahrt zum Hotel in Jerusalem haben wir den Abend dann mit einem gemeinsamen Essen in einem Fischrestaurant abgeschlossen.
Tag 6, Dienstag 25. Mai 2010
Wieder lag eine ziemlich kurze Nacht hinter und ein voll gepackter Tag vor uns.
Gemütlich ließen wir es angehen, indem uns unser bewährter Busfahrer Zion durch den morgendlichen Berufsverkehr der Neustadt von Jerusalem geleitete und Yalon seine umfangreichen Erklärungen zu Stadt, Land und Leuten gab. Der Unterschied zur traditionellen Altstadt ist gewaltig, denn kein Gebäude ist hier älter als 100 bis 120 Jahre. Dafür sind fast alle Häuser mit Jerusalemer Stein verkleidet, was eine Auflage beim Bau von neuen Häusern ist. Vorbei an der Knesset, am Hilton-Hotel – dem Zentrum der Journalisten aus aller Welt, wenn es wieder etwas Aktuelles aus Israel zu berichten gibt- hin zur neuen Brückenkonstruktion, die Yalon uns als „Stinkefinger“ vorstellte. Ein futuristisches Werk ungewöhnlicher Architektur, doch wahrscheinlich ohne große Funktion, da der Bahnverkehr auf Grund von Statikproblemen nicht hinüber gehen kann – beim nächsten Besuch werden wir sehen, wie weit das neue Straßenbahnnetz von Jerusalem gediehen ist.
Der Besuch in Yad Vashem gehörte auch für unsere Gruppe selbstverständlich zum Programm. Einfühlsam führte uns die Mitarbeiterin Sarah durch das Museum. An Hand von Einzelschicksalen versuchte sie das unfassbare Leid der jüdischen Bevölkerung während der Zeit des Nationalsozialismus nahe zu bringen und gab damit den Opfern Name und Gesicht. Nach dem schweren Gang durch 12 Jahre nationalsozialistischer Schreckensherrschaft traten wir auf den Balkon und sahen in die Zukunft – Jerusalem. Im Gedenken an die Opfer legten die DIG Berlin- Potsdam und die Talat Alaiyan – Stiftung Kränze in der Gedenkhalle nieder.
Nach dem emotional aufwühlenden Besuch in der Kindergedenkstätte nahm uns Yalon an die sprichwörtliche Hand und „entführte“ uns auf den Herzl-Berg. Hier, an der Grabstätte von Theodor Herzl, der mit der überdimensionalen Gestaltung der Anlage sicher nicht einverstanden wäre, da er sich ein schlichtes Grab gewünscht hatte, erzählte uns Yalon über Tod und Trauer im Judentum.
Nach Kaffee und Eis am Kiosk fuhren wir zur Knesset, dem israelischem Parlamentssitz. Kurze, knackige Kontrolle und schon waren wir drin, im Zentrum der israelischen Macht, wie uns der Einführungsfilm verdeutlichte. Auf den Besucherrängen im Plenarsaal, der in Form der Menorah, (eigentlich Channukkia) angelegt ist, wurde die Zusammensetzung des Parlaments und die Verteilung auf Koalition und Opposition erläutert. Die Inaugenscheinnahme der hervorragenden Gobelins mit Chagalls Darstellung der jüdischen Geschichte schloss den Parlamentsbesuch ab.
Viel Zeit blieb auch nicht, denn um 14.30 Uhr stand der nächste Termin an – Hadassah-Krankenhaus, ein 1912 von der Wohltätigkeitsorganisation gegründetes Haus, was sich heute noch zum größten Teil aus Spenden finanziert. Auf dem Weg nach Ein Kerem genossen wir das wunderbare Panoramabild auf der Hochstraße von Jerusalem. Im Hadassah erwartete uns schon Dr. Eichel, ein aus Deutschland stammender Neurologe, der nach Israel auswanderte und seine Berufung in diesem Krankenhaus fand. Auf die Frage, was das Besondere an Hadassah sei kam die eigentlich einfache Antwort. Jeder, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Pass und einer Krankenversicherung wird behandelt. Ärzte verschiedener Nationalitäten arbeiten eng und kooperativ zusammen, die Ergebnisse der Forschung sind weltweit führend. Die universelle Sprache der Medizin als Brücke zwischen den Nationen – das ist Hadassah. Die zahlreichen Ärzte in unserer Gruppe hatten naturgemäß viele Fragen zu den Abteilungen, Behandlungsmöglichkeiten, Verwaltungsaufwand und Einbeziehung von Patienten und Angehörigen. Interessant auch die Ausführungen des Arztes zum Umgang mit säkularen und ultraorthodoxen Patienten, welches er plastisch am Beispiel der Feststellung des Todes verdeutlichte. Leider rief die Arbeit Dr. Eichel, so dass das Gespräch mit ihm schnell beendet werden musste. Anna Agmon übernahm die weitere Betreuung und zeigte eine weitere Besonderheit auf. Die Angehörigen, d.h. die ganze Familie dürfen ständig beim Patienten sein; bei 1000 Betten ein unwahrscheinliches Gewusel und Israeli neben Palästinenser und Araber – Konflikte bleiben im Hadassah draußen. Ein Mini-Rundgang beendete unseren Besuch, denn im Hotel wartete schon unser nächster Gesprächspartner. Grisha Alroi Arloser, Geschäftsführer der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer war aus Tel Aviv zu uns gekommen, um uns einige Fakten zur wirtschaftlichen Entwicklung Israels zu geben. Neben den interessanten Zahlen von Export und Import wurde vor allem die Frage des Umgangs mit der weltweiten Krise thematisiert. Israel ist dank eines stark kontrollierten Bankensektors und einer hervorragend aufgestellten Hightech-Industrie bisher relativ glimpflich davon gekommen. Probleme für die israelische Wirtschaft sieht er in der zukünftigen Bereitstellung von Fachpersonal, da das israelische Schulwesen nach seiner Auffassung auf Grund der schlechten Stellung der Lehrkräfte nicht gut aufgestellt ist. Eine weitere riesige Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft ist der sich abzeichnende demografische Wandel. Die Zunahme des Anteils der orthodoxen und arabischen Bevölkerung führt dazu, dass die Lasten der Wirtschaft und Sozialversicherungen auf immer weniger Schultern verteilt werden und somit das kleine Land vor gewaltige Finanzierungsprobleme gestellt wird. Leider musste auch diese Runde schnell und mit vielen offenen Fragen beendet werden, da unser nächster Termin anstand.
Zu 18.00 Uhr hatte uns Ulrich Sahm in sein Haus eingeladen, um gemeinsam zu Abend zu essen und mit den weiteren Gästen, dem ehemaligen Botschafter in Österreich Dan Aschbel und dem Journalisten Johannes Gerloff ins Gespräch zu kommen. Doch bevor wir endlich unsere ausgehungerten Mägen füllen konnten, erklärte Ulrich Sahm von seinem Balkon in einem Rundblick auf Siedlungen, Palästinensergebiet und Jerusalem den Nahost-Konflikt in fünf Minuten. Das Menue im Hause Sahm war nicht einfach ein Abendessen, sondern wie an Hand der Speisekarte und seinen Ausführungen deutlich wurde, hatte es eine didaktische Funktion. Die Annäherung an Israel aus biblischer, historischer und aktuell politischer Sicht. Also kosteten wir das Jemenitische Sabbatfrühstück, aßen Hilbe und Zicklein in der Milch seiner Mutter mit Rosmarienkartoffeln, gebacken wie die Schwiegermutter, verwöhnten uns mit Salat mit Sandra Maischbergers Lieblingssoße. Der kühlende Pfefferminztee und Segal-Wein waren sicher bewusst ausgewählt, denn die Diskussionen in den verschiedenen Bereichen der Sahmschen Wohnung zur Zukunft Israels und eines palästinensischen Staates verliefen hitzig und kontrovers.
Der Einzige, der sich nicht im Entferntesten an der Debatte beteiligte war Mephisto: nachdem ihn fast alle durchgekrault hatten, rollte sich der Hund auf dem Sofa zusammen und machte ein Nickerchen.
Beruhigung gab es zum Abschluss mit süßem Mousse au Chocolat, so dass wir uns gestärkt bei Ulrich Sahm für die wunderbare Gastfreundschaft und die vielen Hintergrundinformationen bedanken konnten und zu unserem letzten act aufbrachen.
Light-Show im David-Turm in der Altstadt von Jerusalem. Ein faszinierendes Klang- und Bilderlebnis, in dem uns die Geschichte Jerusalems als lebensnahe Animation erzählt wurde. Die Botschaft schwang in uns nach – Bringt den Frieden von Jerusalem in die Welt.
Was blieb? Eine superkurze Nacht, in der wir uns um 01.00 Uhr zu Kaffee und Kuchen trafen, bevor der Aufbruch zum Flughafen begann. War die Zeit wirklich schon vorbei? Aber das ist Tag 7 und den begleitet jeder für sich.
SHALOM (שלום) UND LEHITRAOT (להתראות)!