Am 4. Januar 2006 fiel Israels damaliger Regierungschef ins Koma. Viele Landsleute betrachten ihn heute mit anderen Augen.
Da liegt er nun, in alter Körperfülle, und starrt mit geöffneten Augen ins Leere. Vielleicht ist das Gesicht etwas faltiger, möglicherweise kommt das Doppelkinn ein wenig deutlicher zum Vorschein, als man es in Erinnerung zu haben schien, aber es sind ja auch fünf Jahre vergangen. Ariel Scharon trägt ein himmelblaues Hemd – oder ist es ein besonders eleganter Schlafanzug? Sein Brustkorb hebt und senkt sich langsam zu den leicht rasselnden Atemzügen und die Lippen sind ein wenig gespitzt, als wolle er gleich etwas Wichtiges sagen.
Artikel von Michael Borgstede bei WELT ONLINE vom 04.01.2011.
Neueste Meldung vom 7. Januar: Der frühere Ministerpräsident hat wohl mal kurz die Augen geöffnet und leicht reagiert, die Ärzte meinen aber, dass dies keine Bedeutung für die Verbesserung seiner Lage habe.