Eine Kooperationsveranstaltung von DIG Berlin und Potsdam, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) und des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam
Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Angelika Neuwirth, Arabistin, FU Berlin, und Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka, Abraham Geiger Kolleg
Moderation: Dr. Gesine Palmer, Religionsphilosophin
Die aktuelle Islam-Debatte wird zumeist mit holzschnittartigen Argumenten und ohne solide Kenntnis der Ursprünge dieser Religion geführt. Dabei gab es in Deutschland bereits seit dem 19. Jahrhundert eine Forschungstradition, die den Koran historisch-kritisch analysierte und ihn als eine theologische Auseinandersetzung mit den beiden älteren Religionen erklärte. Die Orientalistik, zumindest aber die kritische Koranforschung, ging aus der Wissenschaft des Judentums hervor; Rabbiner Abraham Geiger (1810-1874) analysierte 1833 in seiner Dissertation „Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?“ den Koran – ganz nach dem Modell der damals neu eingeführten historischen Lektüre heiliger Texte – nicht als göttliche Offenbarung, sondern als menschliche Schöpfung. Ähnliche Ansätze gab es wenig später auch zeitweise in der islamischen Welt. Im Gespräch geht es um die Bedeutung einer historisch-kritischen Quelleninterpretation als Grundlage für religiöse Emanzipation und für ein aufgeklärtes Religionsverständnis – im Judentum ebenso wie im Islam.
Ort: Jüdische Gemeinde zu Berlin, Gemeindehaus, Kleiner Saal, Fasanenstraße 79/80,
10623 Berlin
Anmeldung erwünscht in der GCJZ-Geschäftsstelle:
Tel.: 030 – 821 66 83, Fax: 030 – 827 019 61, E-Mail: gcjz.berlin@t-online.de