Mit fadenscheinigen Beteuerungen kann die Partei ihre Judenfeindschaft nicht verhehlen. Sie steckt tief im ideologischen und ökonomischen Denkgerüst.
Michael Wolffsohn ist Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehr-Universität München.
Links und antisemitisch? „Ausgeschlossen“, sagen Geschichtenerzähler. Doch wer die Geschichte kennt, sagt: „Nichts Neues unter der Sonne.“ Der Antisemitismus der Linken ist so alt wie die alte Linke selbst. Das gilt für die neue, bundesdeutsche Partei ebenso wie für ihre Vorläufer – die PDS und die SED – sowie für Stalin und Marx. Und auch die in den 60er-Jahren entstandene Neue Linke fällt in dieses Raster.
Zwar sind nicht alle Linken antisemitisch. Dennoch gibt es eine antisemitische Vergangenheit, Gegenwart – und wohl auch leider Zukunft, wenn man die aktuelle Debatte über Antisemitismus in der Linkspartei verfolgt. Sprachlich verquast, doch inhaltlich richtig bestätigte der Bundestagsabgeordneten der Linken Stefan Liebich am vergangenen Montag , dass es auch in seiner Partei Antisemitismus gebe – „weil Antisemitismus in Deutschland insgesamt noch existiert und wir leider immer wieder in allen politischen Lagern uns damit auseinandersetzen müssen“. Davon werde auch seine Linkspartei nicht verschont …
Lesen Sie den gesamten Kommentar von Michael Wolffsohn in der FTD vom 25.06.2011.