Schlaflos in Tel Aviv: Gestern fand zum fünften Mal die Weiße Nacht statt. Unzählige Konzerte, Theater- und Tanzaufführungen und vieles mehr erfüllten die ganze Stadt. Ob durch öffentliche Rockkonzerte, Kunstgalerien oder Straßenfeste – Tel Aviv hat einmal mehr ihren Ruf als Stadt, die niemals schläft, unter Beweis gestellt.
Der große Star der Weißen Nacht war wie immer der Rothschild-Boulevard. Angefangen bei einer wilden Kopfhörer-Party neben dem frisch renovierten HaBima-Theater über zahlreiche Bands und Hunderte sich Vergnügender, die auf den Straßen feierten bis hin zu den neuen Ausstellungen, die in der Nacht eröffnet wurden – der Rothschild-Boulevard war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Ein weiterer Publikumsmagnet war „Indie City“, in dessen Rahmen auf zwei Bühnen populäre Bands aus der Tel Aviver Indie-Szene auftraten. Im Dizengoff-Center waren Balkan Beat Box zu bewundern.
Aber nicht nur im Stadtzentrum wurde gefeiert. Der Auftritt von Achinoam Nini (NOA) in Jaffo war ebenfalls bis zum letzten Platz gefüllt. Wer zu Fuß zum Meer unterwegs war, konnte die riesige Strandparty am Banana Beach nicht verfehlen, bei der zu den Klängen von Knissiat ha-Sechel und Matbucha Project gefeiert wurde. Und wer eine ruhigere Option suchte, konnte einen beeindruckenden Auftritt von Shlomo Lahav im alten Bahnhof (HaTachana) erleben oder sich in der Israelischen Oper die beliebtesten Opernarien anhören.
Auch nächtliche Stadtführungen zum architektonischen Erbe der Stadt wurden angeboten. Außerdem war das Eretz Israel Museum bis zwei Uhr morgens geöffnet.
Und für alle, die bis zum Morgen gefeiert hatten, gab es um halb sechs noch einen Yoga-Workshop bei Sonnenaufgang am Hafen.
Tel Aviv feiert mit der Weißen Nacht sein UNESCO-Weltkultur-Erbe als Weiße Stadt der Bauhaus-Architektur. Der Begriff Weiße Nacht wird im Hebräischen aber auch für durchwachte Nächte verwendet.
(Haaretz, 01.07.11/Übersetzung im Newsletter der Israelischen Botschaft vom 1.7.11)