Yona Yahav, Bürgermeister von Haifa, der sich jahrelang geweigert hatte, Deutschland wegen des Holocausts zu besuchen, wird in Berlin eine der höchsten Auszeichnungen der Bundesrepublik erhalten, wie am Montag bekannt gegeben wurde.
Die Auszeichnung wird dem Bürgermeister der drittgrößten Stadt Israels verliehen als Anerkennung seines Einsatzes zur Förderung der Beziehungen mit den deutschen Partnerstädten Mainz, Bremen, Düsseldorf, Mannheim und Erfurt.
Yona Yahav mit dem damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (Foto:T.Ruger)
Yahav sagte der Jerusalem Post, er fühle sich geehrt, die Auszeichnung aus Deutschland zu erhalten – ein Land, das er sich aus ideologischen Gründen weigerte zu besuchen, bis er Bürgermeister wurde.
„Ich bin in Israel geboren und aufgewachsen“, so Yahav, dessen Eltern deutsche Juden waren. „Ich habe viel über den Holocaust gelernt und beschlossen, dass ich unter keinen Umständen nach Deutschland reisen werde.“ (…)
Aber nachdem Yahav 2003 zum Bürgermeister gewählt wurde, stand er vor einem Dilemma: Seine Prinzipientreue begann die gemeinsamen Programme mit den deutschen Partnerstädten zu beeinträchtigen. (…)
Yahav reiste erstmals 2007 nach Deutschland, wo ihm ein warmer Empfang bereitet wurde, und ist seitdem oft wiedergekommen. Einmal besuchte er die Stadt Köln, aus der seine Familie stammte. „Der Bürgermeister von Köln hat eine Tour organisiert und mir Dokumente über meine Familiengeschichte gezeigt.“ (…)
Im Zuge seiner Besuche hat Haifa die Zusammenarbeit mit zahlreichen deutschen Städten verstärkt. (…)
Auf die Frage, was seine Mutter und sein Vater über die Auszeichnung denken würden, antwortete er, dass er glaube, sie wären stolz. (…) „Ich fühle mich zutiefst geehrt und ich glaube, meine Eltern würden genauso fühlen.“
(JPost, 02.07.12), siehe den Newsletter der Israelischen Botschaft vom 04.07.2012