Von: Jérôme Lombard
Als DIG-Vorsitzender Berlin und Brandenburg tritt Jochen Feilcke seit Jahren unermüdlich für Israel ein.
Er ist wohl das, was man gemeinhin als einen Workaholic bezeichnen würde: 28 Jahre lang war Jochen Feilcke für seine Partei, die CDU, politisch aktiv. Davon vier Jahre lang als Bezirksverordneter in Berlin-Schöneberg, acht Jahre als Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und 16 Jahre als Mitglied des Deutschen Bundestages.
An der Ochsentour durch die Ränge der Parteihierarchie, von der lokalen Ebene an die Schalthebel der Macht im Bund, ist schon so manch ambitionierter Politiker gescheitert. Feilcke, der Idealist, hat immer gekämpft. Die Interessen seiner Wahlheimat Berlin auch auf Bundesebene zu vertreten, war für den gebürtigen Hannoveraner, Jahrgang 1942, eine Herzensangelegenheit. Wenn er eine Überzeugung hat, etwas für das Richtige hält, kann ihn niemand stoppen.
Freundschaft Die Unterstützung für Israel ist auch so eine Überzeugung des studierten Politologen. Feilcke ist Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg (DIG). Seit nunmehr 18 Jahren setzt er sich in dieser Funktion unermüdlich für die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ein, für Völkerverständigung, Austausch, Begegnung, Freundschaft.
Der »B.Z.« begründete der Pastorensohn Feilcke sein Engagement für den jüdischen Staat einmal so: »Ich habe festgestellt, dass die Menschen viel zu wenig über Israel wissen. Die einen sagen, dort bomben sich sinnlos die Leute in die Luft. Die anderen haben antisemitische Vorurteile. Und einige glauben, man könne sich als Deutscher dort sowieso nicht blicken lassen.« Zu zeigen, dass dem keineswegs so ist, dafür gebe es die DIG. Aufklärungsarbeit stehe an oberster Stelle. Gegen Vorurteile und Hass ankämpfen, diesem Grundsatz ist Feilcke als DIG-Chef stets treu geblieben.
»In seinem Alter könnte er die Dinge ja etwas ruhiger angehen lassen. Doch Jochen ist energiegeladen wie ein Duracell-Häschen – er ist überall dabei und will kein Event verpassen. Sein Herz schlägt einfach für Israel«, sagt Mike Samuel Delberg. Der 25-Jährige ist Repräsentant der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und seit mehreren Jahren in der DIG aktiv. Er bewundert Feilcke für sein Engagement und seine klaren Meinungen. »Jochen ist ein Mann der Prinzipien. Er steht zu seinem Wort. So etwas findet man nicht allzu oft«, sagt Delberg.
Club Der Student erinnert sich an einen ganz besonderen Moment: Als die DIG im vergangenen Herbst zusammen mit ihrer Jugendorganisation »Junges Forum« ihr 50-jähriges Bestehen im Berliner Club »The Pearl« feierte, habe Feilcke nicht nur eine flammende Rede gehalten, sondern sei bis spät in die Nacht geblieben und habe auch mitgetanzt. »Jochen ist kein Vorsitzender, der auf eine Veranstaltung kommt, eine kurze Rede hält und dann wieder verschwindet. Er liebt das, was er tut, und das merkt man. Jochen kann andere Menschen begeistern«, sagt Delberg.
Maya Zehden, stellvertretende Vorsitzende der DIG Berlin und Brandenburg und Vizepräsidentin des Bundesvorstands, kann dem nur zustimmen: »Jochen ist ein lupenreiner Unterstützer Israels. Seine deutlichen Standpunkte mögen manchmal polarisieren, laden aber in jedem Fall immer zur Diskussion ein. Ich schätze seine Charakterstärke sehr.« Durch die langjährige gemeinsame Arbeit sei auch eine persönliche Freundschaft entstanden. »Jochen ist ein echter Gentleman und überaus hilfsbereit. Ich kann nur hoffen, dass er der DIG noch lange erhalten bleiben wird«, sagt Zehden.
Feilcke sagte einmal, er wolle noch so lange Vorsitzender bleiben, bis die DIG in Berlin und Brandenburg 1000 Mitglieder hat – aktuell liegt die Mitgliederzahl bei etwa 750. Irgendwann wolle er ja auch mal in den Ruhestand gehen. Noch ist es aber nicht so weit. Am vergangenen Samstag wurde Jochen Feilcke 75 Jahre alt. Masal tow bis 120!