Termin: 27.01.2021
Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde Israels,
Eine Entscheidung von historischer Tragweite war die Proklamation unseres früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, mit der er am 3. Januar 1996, vor nunmehr 25 Jahren, den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus festlegte. Aus diesem Anlass laden wir ein zu unserer ersten Veranstaltung im neuen Jahr
Wann: 27. Januar 2021 um 19.00 Uhr, online
Rabbiner Professor Dr. Andreas Nachama:
Vor 80 Jahren – Das Jahr 1941
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die wenigen Überlebenden von Auschwitz. Dieser Jahrestag ist seit 1996 in Deutschland gesetzlich verankerter Gedenktag. 2005 haben ihn die Vereinten Nationen zusätzlich zum internationalen Gedenktag erklärt.
Ein Schlüsseljahr in der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus war 1941.
Im April erfolgte der deutsche Überfall auf Jugoslawien und Griechenland, im Juni auf die Sowjetunion – einher gingen Massenerschießungen sowjetischer Juden. Der deutsche Plan, die Rote Armee in drei Monaten zu besiegen und das Land zu zerschlagen, scheiterte. Im Dezember 1941 traten die USA in den Krieg ein. Im Reichssicherheitshauptamt wurden der »Generalplan Ost« und die am 20. Januar 1942 stattfindende »Wannseekonferenz« vorbereitet, die den Mord an den europäischen Juden koordinieren sollte. Im Herbst 1941 setzten erste Massendeportationen deutscher Juden ein.
In seinem Vortrag geht Andreas Nachama – anhand der NS-Parteizeitung »Völkischer Beobachter« – den Ereignissen des Jahres 1941 nach. Wir werden im Anschluss die aktuelle Bedeutung des Holocaust Gedenktages in Deutschland und der Welt ins Blickfeld rücken.
Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama ist Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands und ehemaliger Direktor der Stiftung Topographie des Terrors. Seit dem Jahr 2000 ist er Rabbiner der Synagogengemeinde Sukkat Schalom in Berlin und seit 2016 Jüdischer Präsident des Koordinierungsrates der christlich-jüdischen Gesellschaften Deutschlands. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zur jüdischen Geschichte des 20. Jahrhunderts verfasst.
Für die Teilnahme melden Sie sich an unter: schalom@digberlin.de.