Angesichts der kritischen Diskussionen um die Siedlungen in Israel selbst sowie in Deutschland und im Ausland, aber auch vor dem Hintergrund des scharfen Protests der religiösen Siedler gegen das von Netanjahu verhängte 10-monatige Siedlungsmoratorium, wollen wir im Rahmen eines „Runden Tisches“ über dieses Thema diskutieren. Damit kommen wir auch einem in der letzten Mitglieder-versammlung geäußerten Wunsch nach.
Dr. Steffen Hagemann, früheres Vorstands-mitglied und ehemaliges Mitglied des Jugendforums, hat Anfang 2009 eine Doktorarbeit zur „Geschichte und Entwicklung der religiösen Siedlerbewegung in Israel“ vorgelegt, wobei er sich auch mit den ersten nichtreligiösen Siedlungen im Jordantal und auf dem Golan beschäftigt hat, die aus Sicherheitsgründen entstanden. Zugleich wird er in seinem Impulsreferat auf die Wandlung des früheren Ministerpräsidenten Ariel Sharon vom „Godfather of Settlement“ zum Realpolitiker Sharon eingehen, der kurz vor seiner schweren Erkrankung die Siedlungen im Gazastreifen geräumt hat, wovor konservative Politiker in Israel immer gewarnt hatten. Die dort lebenden Siedler empfanden die Räumung damals als „Verrat“ und wehrten sich mit Händen und Füßen dagegen, was auch IDF-Soldaten in Gefahr brachte.
Steffen Hagemann freut sich mit uns auf eine spannende Diskussion, die wir auch dadurch beleben wollen, dass Sie schon jetzt ihre Fragen zum Thema bei der Geschäftsstelle unter schalom@digberlin.de einreichen können.
Die Veranstaltung ist nur für DIG-Mitglieder. Der Ort ist unter Nachweis Ihrer Mitgliedschaft über die Geschäftsstelle unter Tel. 28395215 zu erfragen.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse.
Micha Brumlik: Nächstes Jahr nicht in Jerusalem. Wie ich vom jugendlichen Zionisten zum selbstbewußten Diasporajuden wurde, Jüdische Allgemeine, 21.01.2010