„Alle Berliner Bezirke sollten Städtepartnerschaften mit Israel haben“ – Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann berichtete über positive Beispiele aus Charlottenburg und Wilmersdorf
Die DIG Berlin und Brandenburg hatte am 26. Oktober ins Rathaus Charlottenburg eingeladen, um am Beispiel des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf über Berliner Partnerschaften mit israelischen Städten zu informieren und den Ausbau bestehender sowie den Aufbau neuer deutsch-israelischer Städtepartnerschaften in Berlin und Brandenburg anzuregen. Reinhard Naumann, der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, berichtete anschaulich über die Entwicklung der Partnerschaften mit den beiden israelischen Gemeinden Karmiel und Or Yehuda.
Bereits kurz nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel 1965 wurde die Partnerschaft zwischen Charlottenburg und Or Yehuda (zwischen Tel Aviv und dem Ben-Gurion-Flughafen gelegen) begonnen, die somit zu den frühesten deutsch-israelischen Städtepartnerschaften zählt und bereits das 50-jährige Jubiläum feiern konnte. Immerhin bereits auch schon mehr als 30 Jahre besteht die Partnerschaft zwischen Wilmersdorf und Karmiel (auf halbem Wege zwischen Akko und Safed).
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann berichtete von den regelmäßigen Besuchen und Begegnungen, vom Schüler- und Jungerwachsenen-Austausch und vom Fachaustausch zu kommunalen Aufgaben. So sei beispielsweise ein wechselseitiger Besuch von Sozialarbeiterinnen ein großer Erfolg gewesen. Weitere mögliche Bereiche sind zum Beispiel Musikschulen sowie Kinder- und Jugendräte – allerdings sind die Kosten dabei eine Hürde, es wird Unterstützung im Rahmen projektbezogener Förderung benötigt. Naumann erwähnte zudem auch den breiteren Austausch bei Städtepartnerschafts-Konferenzen in Leipzig und Jerusalem und seine Unterstützung bei Plänen des Ortes Mering bei Augsburg, ebenfalls mit Karmiel eine Partnerschaft zu beginnen.
Das Fazit von Reinhard Naumann zu den deutsch-israelischen Städtepartnerschaften lautete: „Davon kann es aufgrund der positiven Erfahrungen nicht genug geben“. Die Zielsetzung solle sein, dass alle 12 Berliner Bezirke Städtepartnerschaften mit Israel haben. Dies wurde von Moderator Michael Spaney, vom Vorsitzenden der DIG Berlin und Brandenburg, Jochen Feilcke, und vom Organisator der Veranstaltung, Andrew Walde, gerne aufgegriffen. Seitens der DIG Berlin und Brandenburg betonten sie die Bereitschaft, zu einem Treffen von Vertreterinnen und Vertretern der Bezirke zu diesem Thema einzuladen. Jochen Feilcke betonte zudem die Pflege der Städtepartnerschaften in der jungen Generation als besonderes Anliegen und wies auf besondere Fördermöglichkeiten für Projekte im kommenden Jahr hin, da dann das 70-jährige Bestehen des Staates Israel begangen wird.
Zum Ende der Veranstaltung dankte Rogel Rachman, Gesandter-Botschaftsrat der israelischen Botschaft, dem Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann für sein besonderes Engagement und meinte, dass Charlottenburg-Wilmersdorf unter den „TOP 5“ der insgesamt aktuell rund 100 deutsch-israelischen Städtepartnerschaften sei. Das positive Beispiel des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf konnte mit dieser Veranstaltung einmal mehr verdeutlicht werden und kann, so das Anliegen der DIG Berlin und Brandenburg, eine Anregung für andere in Berlin und Brandenburg sein.