Wie die Islamisten im Gazastreifen die ägyptische Revolution für ihre Zwecke nutzen
Schleichwege: Durch ein weitverzweigtes Tunnelsystem wird Gaza mit Gütern versorgt – und die Hamas mit Waffen.© Flash 90Als Ägyptens Präsident Hosni Mubarak vergangenes Wochenende gestürzt wurde, rief die Hamas in Gaza zu Freudenkundgebungen auf: »Der Rücktritt Mubaraks ist der Anfang des Sieges der ägyptischen Revolution, die wir voll und ganz unterstützen«, sagte Hamassprecher Sami Abu Suhri.
Ägyptens Pharao wurde zum Feind der Hamas, nachdem sie sich im Sommer 2007 blutig an die Macht geputscht hatte. Mubarak fürchtete einen Schulterschluss zwischen den Islamisten in Gaza und den Muslimbrüdern im eigenen Land. So begann er, eng mit Israel zu kooperieren. Ägypten half bei der Blockade des Gazastreifens, trieb an der Grenze sogar eine mehr als 20 Meter tiefe Stahlmauer in den Boden, um den Schmuggel nach Gaza zu unterbinden und die Hamas wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Kein Wunder also, dass die Islamisten sich nun über den Niedergang ihres mächtigsten arabischen Feindes freuen. »Wir hoffen, dass die Muslimbrüder an Ägyptens neuer Regierung beteiligt werden. Wandel würde unsere Lage deutlich verbessern«, sagt Abu Abdallah, Kommandant der Kassambrigaden im Südsektor Gazas. Die Kassambrigaden sind der bewaffnete Arm der Hamas …