Arye Sharuz Shalicar: „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“ – Die Geschichte eines Deutsch-Iraners, der Israeli wurde

Arye Shaluz Shalikar
Arye Sharuz Shalicar

Rezension von Chaim Noll in der taz vom 24.09.2010

Kooperationsveranstaltung mit der Jüdischen Volkshochschule Berlin

Ort:  Jüdisches Gemeindehaus
Kleiner Saal
Fasanenstr. 79-80 | 10623 Berlin

Eintritt: 5,– | erm. 3,–

LESUNG UND AUTORENGESPRÄCH

Aryes Familie kam aus dem Iran. Er wuchs in Berlin auf und interessierte sich überhaupt nicht für seine Herkunft. Auch regelmäßige Besuche bei Verwandten in Israel änderten daran nichts. Erst nach Umzug in den von muslimischen Zuwanderern geprägten Berliner Stadtteil Wedding änderte sich alles. Hass auf Israel und die Juden ist an der Tagesordnung. Als sich herausstellt, dass Arye Jude ist, wird er zur Zielscheibe dieses Hasses. Da ist er 15 Jahre alt. Er beginnt, sich mit seiner jüdischen Herkunft auseinanderzusetzen und erfährt von seinen Eltern, welchen Verfolgungen die Juden im Iran ausgesetzt waren, wo »ein nasser Hund« besser war »als ein trockener Jude«. Das Gefühl der Nichtzugehörigkeit wächst. Schließlich wandert Arye nach Israel aus, wo er ein anderes Leben führen will: ein Leben der Zugehörigkeit, ein Leben ohne schiefe Blicke, ein Leben als Jude.

Arye Sharuz Shalicar wurde 1977 in Göttingen geboren und wuchs in Berlin auf. Nach Beginn eines Studiums der Politikwissenschaften, Jüdische Studien und Islam wanderte er 2001 nach Israel aus und studierte Internationale Beziehungen, Nahostgeschichte, Politik und European Studies. Shalicar arbeitet für The Jewish Agency for Israel, für das ARD Nahost Studio in Tel Aviv und ist seit 2008 Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Organisation NOAM (Organisation junger deutschsprachiger Einwanderer in Israel).

Moderation: Sigrid Brinkmann, geb. 1958 in Hannover, Studium der Romanistik in Montpellier, Paris und Berlin. Sie arbeitet seit 1987 als Rundfunkjournalistin und Moderatorin von Kultursendungen.

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