Feiern – trotz allem: Israeltag 2024 auf dem Wittenbergplatz
Wie jedes Jahr, fand auch 2024 wieder der Israeltag der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg auf dem Wittenbergplatz statt. Auch in diesem Jahr war das Interesse groß, rund 900 Besucherinnen und Besucher nahmen teil.
Das am Freitag, 3. Mai 2024, begangene Straßenfest stand im Zeichen der schrecklichen Verbrechen, die die islamistische Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 im Süden Israels begangen hat. Auch ein halbes Jahr danach sind noch immer zahlreiche Israelis in der Gewalt der Hamas. An die Verschleppten erinnerten auf dem Israeltag „Bring them Home“-Plakate und Stände, an denen die Teilnehmenden des Israeltages für die Geiseln und ihre Familien spenden konnten.
An die Entführten erinnerten auch die Rednerinnen und Redner, so etwa Jochen Feilcke, Gastgeber des Israeltages und Vorsitzender der DIG Berlin und Brandenburg. Ihm folgten Cornelia Seibeld, Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, und Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, mit Grußworten. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, betonte in seiner Rede, wie verrückt die Welt nach dem 7. Oktober geworden sei. Die Israelis als Opfer würden von vielen als Täter betrachtet während die verbrecherische Hamas gefeiert würde, auch von Westlern, etwa Studierenden in den USA, aber auch in Europa und in Deutschland. Ron Prosor verwies auf die an diesem Nachmittag besetzte Berliner Humboldt-Universität, die aber von der Polizei rasch aufgelöst wurde.
Kritik an der mangelnden Solidarität und sogar deutlichen Ablehnung vieler Staaten gegenüber Israel übte Volker Beck, Präsident der Dachorganisation Deutsch-israelische Gesellschaft e.V. „Was tun Berliner Jugendparteien für Israel und gegen Antisemitismus?“ war die Leitfrage einer Diskussionsrunde von Mitgliedern des Jungen Forums der DIG Berlin und Brandenburg und jungen Parteienvertreterinnen und -vertretern.
Über Reden und Diskussionsrunden hinaus bot der Israeltag auch dem Informationsbedürfnis der Besucherinnen und Besuchern viel – zahlreiche Vereine und Organisationen hatten ihre Stände mit Infomaterialien aufgebaut und präsentierten sich, darunter etwa der Thinktank „Mideast Freedom Forum Berlin“, die Aktion Sühnezeichen , verschiedene jüdische Organisationen und ein israelisches Start Up. Auch für das leibliche Wohl der Teilnehmenden war durch die Restaurants Maseltopf und Feinbergs sowie durch die Firma Lampari gut gesorgt. Und, trotz allem, kam auch das Feiern nicht zu kurz. So zeigten Avi Palvari und sein Team israelische Tänze zum Mitmachen, die Bands „Le Chaim“ sowie „Boris Rosenthal & Friends“ spielten auf. Zum Abschluss des Israeltages sangen die Teilnehmenden die Hatikva, die Nationalhymne Israels, ein Lied voller Hoffnung und Kraft.
Fotos: Margrit Schmidt