Bericht: Neujahrsempfang im Landtag Brandenburg – 2023

Endlich wieder zusammen in Potsdam

Neujahrsempfang im Landtag – 2023 steht im Zeichen der Staatsgründung Israels

Jahresauftakt des Landtages Brandenburg und der DIG Berlin und Brandenburg

Coronabedingt war der beliebte Neujahresempfang der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg zwei Mal ausgefallen. Zuletzt hatte man sich Anfang 2020 im Berliner Abgeordnetenhaus getroffen. So war nun turnusmäßig Potsdam als Austragungsort dran und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke hatte nicht gezögert, ihre Räume zur Verfügung zu stellen. „Vielleicht wird es ja eine Tradition“, sagte sie.

Aron Sagui- Gesandter des Staates Israel

Aus Sicht der DIG ganz sicher. Fast 100 Mitglieder waren angemeldet und fühlten sich bei den Reden im Rund des Plenarsaals ebenso wohl wie hinterher beim Empfang in der Lobby. Auch etliche Abgeordnete des parlamentarischen Freundeskreises Israel im Brandenburger Landtag, die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretärin Friederike Haase, die Vizepräsidentin des Landtages Barbara Richstein und der Oranienburger Bürgermeister Alexander Laesicke gehörten zu den Gästen.

 

 

Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft berlin und Brandenburg: Jochen Feilcke
Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg: Jochen Feilcke

In den Reden wurde es natürlich auch ernst. Jochen Feilcke, Vorsitzender der DIG Berlin und Brandenburg konzentrierte sich auf die vielen geplanten Veranstaltungen zum 75. Jahrestag der Staatsgründung Israels und sagte, dieser Neujahrsempfang sei schon mal „ein toller Start“ in das Jubiläumsjahr. Ulrike Liedtke sprach auch die aktuelle Situation in Israel an, insbesondere die umstrittene Justizreform der neuen Regierung, und betonte unter Bezugnahme auf kritische Äußerungen von Staatspräsident Jitzchak Herzog: „Ich hoffe inständig, dass Israel seinen inneren Frieden bewahren und stärken kann.“ Der Gesandte der israelischen Botschaft, Aaron Sagui, verwies in seinem Grußwort darauf, dass Israel unabhängig von seinen innenpolitischen Debatten immer von außen bedroht worden sei und auch jetzt bedroht werde. Vor allem die Aktivitäten des Iran machten in Jerusalem große Sorgen.

 

Paula Ranft, Anna Staroselski und Martin Patzelt diskutieren über die Zukunft der Deutsch-Israelischen Beziehungen

Ein kurzer Talk zur Arbeit der DIG Berlin und Brandenburg selbst bildete den Abschluss. Die stellvertretende Vorsitzende Paula Ranft befragte Anna Staroselski und Martin Patzelt, gleichsam stellvertretend für jung und alt, auch für langjährige und für neue Mitglieder. Denn dass die DIG Berlin und Brandenburg eine so durchmischte Mitgliederstruktur hat, gehört zu ihren besonderen Stärken. Wie sie sich denn die Lage in zehn Jahren vorstellten, wollte Paula Ranft von den beiden wissen. Anna Staroselski sagte, sie wünsche sich, dass es dann viel mehr Partnerschaften aus der Region mit israelischen Städten gebe, ebenso Kontakte zwischen Hochschulen. Ähnlich Martin Patzelt: „Wir müssen versuchen, mehr zusammen zu leben und zu erleben“, sagte er. Paula Ranft hatte da schon eine konkrete Idee, etwa für Abiturienten: „Warum nicht die Abschlussfahrt nach Tel Aviv?“

Die Fahnen Deutschlands und Israels schmückten die Tische in der Lobby und die Atmosphäre war auch dank des Büffets und der Live-Musik von Boris Rosenthal sehr entspannt. Manche Mitglieder lernten sich neu kennen. An einem der Stehtische trafen sich zufällig zwei, die gerade einen Hebräisch-Kurs in Berlin begonnen haben und berieten einen dritten, der sich spontan dafür interessierte. Der nächste Neujahrsampfang ist praktisch schon geplant. 2024 in Berlin. Wenn nicht so etwas wie Corona dazwischen kommt.

Werner Kolhoff

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