Bericht: Sommerfest 2024 – Ein schönes Fest an einem traurigen Tag

Das Sommerfest der DIG Berlin und Brandenburg am 1. September in der Alten Pumpe

Bestes Wetter und ein geschmückter Platz empfingen in der Alten Pumpe in Berlin-Tiergarten 180 Israelfreunde aus Berlin und Brandenburg.

Es ist für Israel-Freunde schwer, sich zu treffen, ohne dass das Ereignis von negativen Schlagzeilen aus dem Nahen Osten überschattet wird. Ganz besonders gilt das, seit der Terror von Hamas und Hisbollah tägliche Routine geworden ist. Und so stand auch das Sommerfest der DIG Berlin und Brandenburg am Sonntag, 1. September, plötzlich im Schatten erschütternder Nachrichten aus Gaza. Sechs Geiseln waren dort am Vortag von der IDF ermordet in einem Tunnel aufgefunden worden, umgebracht offenbar, weil die Armee kurz davor stand, sie zu befreien.

Der neue Gesandte der israelischen Botschaft, Guy Giladi, sprach zu den Gästen. Neben ihm der Vorsitzende der DIG Berlin und Brandenburg, Jochen Feilcke. Fotos: Tharun

Zu Beginn des Festes rief Jochen Feilcke, Vorsitzender der DIG Berlin und Brandenburg, zu einer Gedenkminute für sie und alle anderen Opfer des palästinensischen Terrors auf.  Da wurde es ganz still auf dem mit vielen Israel-Fahnen geschmückten Gelände der Alten Pumpe in Berlin-Tiergarten. Paula Ranft, stellvertretende Vorsitzender der DIG nicht nur in Berlin und Brandenburg, sondern jetzt auch im Bund, sagte anschließend in ihrer sehr persönlichen Rede: „Wir alle sind seit dem 7. Oktober in einem Alptraum gefangen. Es hört nicht auf“. Sie rief die Gäste dazu auf, weiter für Israel einzustehen und gegen den wachsenden Antisemitismus auf deutschen Straßen zu kämpfen. Guy Giladi, neuer Gesandter an der israelischen Botschaft, begann sein Grußwort ebenfalls mit dem Hinweis auf das tragische Geschehen in seinem Heimatland. Er las die Namen der sechs Ermordeten vor und sagte „„Unsere Herzen sind gebrochen. Aber nicht unsere Seelen“. Giladi spricht gutes Deutsch, er wuchs einst in Bonn als Diplomatensohn auf, ehe er nach Israel zog und dort selbst in den Auswärtigen Dienst eintrat. Er erinnerte daran, dass Deutschland und Israel 2025 den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen begehen werden und nannte die DIG „eine der wichtigsten Ausdrucksformen der Verbundenheit zwischen unseren Ländern“.

Paula Ranft, Vizepräsidentin der DIG, erinnerte in ihrer bewegenden Rede an das Schicksal der Geiseln.
Kathrin Koelle (Mitte) hatte wieder alles perfekt organisiert und konnte sich auf viele freiwillige Helfer verlassen. Boris Rosenthal (links) sorgte für die musikalische Unterhaltung.

180 Mitglieder waren zum Fest gekommen. So viele wie noch nie zuvor. Das hatte auch mit dem neuen Mitgliederrekord zu tun, der von Jochen Feilcke zu Beginn verkündet wurde. 1420 Menschen gehören der DIG Berlin und Brandenburg inzwischen an, fast eine Verdoppelung seit dem 7. Oktober 2023.Auch einige Parlamentarier aus dem Brandenburger Landtag, dem Abgeordnetenhaus von Berlin und dem Bundestag waren gekommen.
Weil alles in diesem Jahr größer war, waren auch die Tombola und das Buffet üppiger als sonst. Es gab viele anregende Gespräche an den Tischen, reges Interesse am Informationsmaterial und zu Boris Rosenthals Musik wurde bei bestem Wetter getanzt. Es war ein eigentlich sehr schönes Sommerfest – an einem traurigen Tag.

Werner Kolhoff

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