Unter dem Motto „Gemeinsam für Israel“ hat am Sonntag in Frankfurt am Main der 1. Deutsche Israelkongress stattgefunden. Ganze 80 Freundschafts- und Kooperationsorganisationen aus dem gesamten Bundesgebiet, die sowohl überregional als auch lokal agieren, kamen dazu im Saalbau Titus-Forum zusammen.
Unter der Federführung von Sacha Stawski (ILI e. V. und Honestly Concerned) setzten circa 1000 Gäste, darunter Politiker und Wissenschaftler sowie Diplomaten der Botschaft, ein deutliches Zeichen der Solidarität mit dem Staat Israel. Die DIG Berlin und Potsdam unterstützte den Kongress, ihr Vorsitzender Jochen Feilcke war mit dabei und leitete ein Panel.
Zuvor hatten die teilnehmenden Organisationen am Samstagabend einstimmig eine Solidaritätserklärung sowie einen Forderungskatalog an die deutsche Öffentlichkeit und Politik verabschiedet. Diese ist unter folgendem Link zu finden: http://israelkongress.de/dekla.html
Der Kongress am Sonntag bot neben Podiumsgästen und einer Fülle von Informationen aller Teilnehmer vor allem die Möglichkeit der Begegnung und der Vernetzung über politische, gesellschaftliche und religiöse Grenzen hinweg.
Israels Botschafter in Deutschland, Yoram Ben-Zeev, betonte in seiner Rede, dass die deutsch-israelischen Beziehungen in erster Linie auf gegenseitigem Vertrauen basieren sollten. „Kritik unter Freunden“ sei zwar legitim, dürfe aber nicht das Herzstück der Freundschaft sein.
Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, nannte die Sicht der deutschen Medien auf Palästina „völlig verquer“. Israel werde inzwischen sogar als Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet. „Ja sind denn alle verrückt geworden?“, fragte Knobloch. Israel sei täglich im Fadenkreuz von Terroristen, aber die westliche Staatengemeinschaft lasse sich vom Iran „am Nasenring“ herumführen. „Um Ursachen und Wirkung des Nahostkonflikts darzustellen, werden die Juden in Deutschland und Europa mehr denn je als Brückenbauer gebraucht“, so Knobloch.
Der Ehrengast aus Israel, der Knesset-Abgeordnete und Generalsekretär der Kadima-Partei Yohanan Plesner, forderte in seiner Rede Deutschland dazu auf, wachsamer und aktiver auf die Gefahren aus dem Iran zu reagieren. Auch Dieter Graumann (Vizevorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland) sprach in seinem Statement im Rahmen des Iran-Panels die unmoralischen Aktivitäten der deutschen Wirtschaft mit dem iranischen Regime hervor.
Mit Sorge betrachtete man insgesamt die in den deutschen Medien und der deutschen Öffentlichkeit verbreitete Tendenz, Israel stets einseitig zu verurteilen, wenn es sich gegen die Bedrohungen und Verletzungen seiner Souveränität und Sicherheit wehrt. So bezeichnete die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann die Resolution des Deutschen Bundestages zur Gaza-Flottille als „Unfall“.
Der Tag endete mit einem fröhlichen Konzert und ausgelassenem Tanz. Der Israel-Kongress soll laut Veranstalter in einem Jahr seine Fortsetzung finden.
Unter http://www.israelkongress.de werden in den kommenden Tagen neben Bildern und Videos vom Wochenende auch Informationen über die Planung für das nächste Jahr zur Verfügung gestellt.
Vgl. Newsletter der Israelischen Botschaft vom 01.11.2010
Mehr Infos:
Bericht in der NORDHESSISCHEN vom 1. November 2010