Lesung: So als ob niemals es gegeben hier

Termin: 04.04.2022

In Zusammenarbeit mit der Stadt Oranienburg und der Israelischen Botschaft laden wir Sie herzlich ein zur Lesung mit der israelischen Autorin und Lyrikerin

Dr. Diti Ronen (Tel Aviv),

die im Rahmen einer Lesereise am Montag, 4. April 2022, ab 19.00 Uhr Station im Regine-Hildebrandt-Haus, Sachsenhausener Str. 1, in Oranienburg macht.

„Ich wollte über meine Familie, die ich nie hatte und kannte, mehr erfahren. Ich musste es für mein eigenes Wohlbefinden tun. Für meine eigene Existenz. Für mein eigenes Verständnis dafür, wer ich bin. Wo meine Wurzeln liegen. Die Zeit verstrich – aber ich wagte es nicht, meine Mutter zu fragen.“ Diti Ronen

Diti Ronen lehrt an der Hebräischen Universität in Jerusalem Politische Kultur und Kunstmanagement und ist in der israelischen Kulturszene ziemlich bekannt. Als Dichterin und Publizistin hat sie bereits zehn Gedichtbände sowie zahlreiche Essays und Artikel veröffentlicht. Das Themenspektrum von Ditis Gedichten ist breit gefächert. Neben der zentralen Erfahrung der Shoah, die ja weit über die „Zweite“ oder „Dritte Generation“ bis heute weiterreicht, stellt sie vor allem Fragen nach Heimat und Migration, Sprache und Familie, wobei ihr Werk stets auch vor dem Hintergrund der Geschichte des Staates Israel gelesen werden kann.

Diti Ronen identifiziert sich so stark mit dem Leben ihrer Mutter und Großmutter, dass sie mit deren Geschichten gleichzeitig ihre eigene erzählt. In der Autobiographie ihrer Mutter „So als ob niemals es gegeben hier“ teilen drei Generationen ein gemeinsames Schicksal: die Shoah. Bewegend erzählt Ditis Mutter von ihrem Zuhause im ungarischen Oradea, dessen Mittelpunkt Ditis Urgroßmutter Roza war.

Weil Diti ihrer Mutter und Großmutter so ähnelt, spiegelt sie das Schicksal beider: die schmerzhafte Abwesenheit ihrer in Auschwitz ermordeten Großmutter und die Abwesenheit des inneren Friedens ihrer Mutter.

Nach ihrer Befreiung gewinnt Ditis Mutter eine neue Identität in Israel. In ihr Leben als Tochter, Mutter und Großmutter ist auch die Geschichte der Staatswerdung Israels mit allen Ängsten und Abenteuern eingewoben.

Wir bitten um eine Anmeldung möglichst bis zum 01.04.2022 über das folgende Formular:

 

 

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