Weil er sich für eine Liberalisierung des Blasphemie-Gesetzes stark machte, erhielt Shahbaz Bhatti Todesdrohungen. Nun wurde der pakistanische Minister für Minderkheiten in Islamabad ermordet.
Der christliche Minister für Minderheiten in Pakistan, Shahbaz Bhatti, ist in Islamabad ermordet worden. Ein Kliniksprecher sagte, Bhatti sei bei seiner Ankunft im Krankenhaus bereits tot gewesen.
In Pakistan wurde der Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, erschossen. (Archivbild) (© dpa)
Der Polizeichef der pakistanischen Hauptstadt, Kalim Imam, sagte, Bhatti sei von zehn Kugeln getroffen worden. Der Minister, der der regierenden Volkspartei PPP angehörte, hatte sich für Änderungen am umstrittenen Blasphemie-Gesetz seines Landes eingesetzt.
In Pakistan tobt ein Streit um das Gesetz, das bei Beleidigung des Islam die Todesstrafe vorsieht. Anfang Januar war der Gouverneur der wichtigsten pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, ermordet worden. Taseer hatte sich für eine wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilte Christin eingesetzt. Zahlreiche islamistische Politiker und Geistliche äußerten anschließend ihre Sympathie und Unterstützung für den mutmaßlichen Mörder.
Beitrag in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom 2. März 2011
Mehr Infos:
Interview mit Britta Petersen, Leiterin der Böll-Stiftung in Lahore, zu dem Mord und seinen Hintergründen. Mehr …