Kein Antisemitismus unter dem Mercedes-Stern
Das Roger-Waters-Konzert darf nicht stattfinden
Jochen Feilcke, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg, hat eindringlich an die Veranstalter des Konzerts von Rogers Waters am 17. und 18. Mai in Berlin appelliert, den Auftritt des „Pink Floyd“-Mitbegründers zu verhindern. In besonderer Verantwortung stehe Mercedes-Benz. Hier die Erklärung im Wortlaut:
„Roger Waters nutzt seine Konzerte und seine öffentlichen Äußerungen in den sozialen Medien seit langem, um schlimme antisemitische Hetze zu verbreiten. Der Mann mag ein großer Popmusiker sein, aber er hat sich in Hass und Verschwörungstheorien verrannt. Waters fordert öffentlich zum Boykott Israels in allen Bereichen auf, spricht von israelischer „Apartheid“ und negiert den Terrorismus palästinensischer Gruppen völlig. Bei einem seiner Konzerte ließ er einen Schweine-Ballon mit einem Davidstern aufsteigen. In jüngster Zeit warf er zudem dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden vor, in der Ukraine „das Feuer zu schüren“. Polen hat ein in Krakau geplantes Konzert deswegen schon abgesagt.
In Berlin will Waters am 17. und 18. Mai in der „Mercedes-Benz-Arena“ auftreten. Der Automobilkonzern, der der Halle ihren Namen gegeben hat, rühmt sich, einer der ersten in Deutschland gewesen zu sein, der seine Verstrickungen in das NS-Regime und die Zwangsarbeit aus eigenen Stücken aufgearbeitet hat. Mercedes darf nicht zulassen, dass unter seinem Namen nun mitten in der deutschen Hauptstadt antisemitische Propaganda verbreitet wird. Mercedes hat als Sponsor die Möglichkeit, den Auftritt zu verhindern. Wir fordern ihn zu einer Erklärung dazu auf. Wir fordern auch die Anschütz-Gruppe, die Besitzerin der Halle, und den Konzertveranstalter Scorpio auf, den Auftritt abzusagen.
Die DIG Berlin und Brandenburg hat heute alle ihre fast tausend Mitglieder per E-Mail über den Vorgang informiert und damit ihre Kampagne gegen das Konzert gestartet. Wir hoffen, dass alle Freunde Israels und alle Menschen in Berlin und Brandenburg, die den Antisemitismus bekämpfen, uns dabei unterstützen.“