Termin: 25.05.2017
Wann: am 25. Mai 2017 um 19:00 Uhr
Wo: Tagungsraum des Ernst-Lemmer-Institutes, Suarezstraße 15 – 17, 14057 Berlin
Ein Vortrag über die letzten Jeckes; jene deutschen und kulturdeutschen Juden, die in den 30er Jahren nach Palästina geflüchtet sind und zu Mitbegründern des Staates Israel wurden. Sie sind vor den Deutschen nach Palästina geflüchtet, bevor ihnen ihre Heimat zur Mördergrube ohne Entrinnen werden konnte.
Obwohl ihnen Deutschland für immer verleidet wurde, kam es für die deutschen Juden nach ihrer Auswanderung zu keinem Ablösungsprozess von ihrem kulturellen Erbe. Der Wechsel von der deutschen in die eretz-israelische Heimat verlief als schwieriger Prozess von Negation und Affirmation. Trotz ihrer holprig verlaufenden Integration haben die Jekkes überproportional viel zur gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung des jüdischen Gemeinwesens und später des jüdischen Staates beigetragen. Und dadurch Israel auch geprägt.
Aus den Einwanderern aus Deutschland wurden Israelis. Israelis, die Deutsche geblieben sind.
Der Referent Oliver Vrankovic arbeitet in einem Elternheim der Organisation für Einwanderer mitteleuropäischer
Herkunft und kennt die Bewohnerinnen und Bewohner und deren persönliche Geschichte, die mit der Weltgeschichte eng verflochten ist, aus nächster Nähe. Sie stammen aus Familien, die sich in Mitteleuropa wohl fühlten und integriert glaubten. Noch heute sind in ihnen die Abdrücke jenes liberalen Bürgertums zu erkennen, das in Europa längst untergegangen ist.
Der Referent Oliver Vrankovic ist Blogger (derkichererbsenblog.com) und veröffentlicht unregelmäßig israelbezogene Artikel in deutschsprachigen Magazinen und Zeitungen.