Frau Staatsministerin
Prof. Monika Grütters
Herrn Regierenden Bürgermeister
und Senator für Kulturelle Angelegenheiten
Michael Müller
„After The Last Sky“ – Förderung durch den Hauptstadtkulturfonds und aus Mitteln des Landes Berlin
Sehr geehrte Frau Staatsministerin, liebe Frau Professorin Grütters,
sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister, lieber Herr Müller,
Seit mehreren Tagen berichten Berliner Zeitungen über politische Agitation während eines Workshops anläßlich des aus öffentlichen Mitteln geförderten Festivals „After The Last Sky“. Nicht nur die Direktorin des American Jewish Committee (AJC) Deidre Berger hat sich empört zu Wort gemeldet sondern inzwischen auch der Botschafter des Staates Israel, Yakov Hadas-Handelsman.
Im Namen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam nehmen wir dazu Stellung:
„Natürlich kann bei den zahlreichen Anträgen auf Förderung auch einmal ein Fehler geschehen, sei es durch mißverständliche, sei es durch unvollständige Angaben des Antragsstellers. Wünschenswert wäre es, wenn es zusätzlich zu einer sorgfältigen Prüfung von Anträgen auch eine gewisse Kontrolle des tatsächlichen Geschehens, also des Umganges mit Steuergeldern gäbe.
Nicht hinnehmbar ist es aus unserer Sicht, daß der Sprecher der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten Konsequenzen für den Veranstalter ablehnt. Es ist auch nicht hinnehmbar, daß der Veranstalter die auf Beobachtungen beruhenden Vorwürfe abstreitet und den Journalisten nach der Methode ‚Haltet den Dieb‘ kritisiert.
Auch wenn es die offizielle Sprachregelung gibt, daß der Senat von Berlin weder Rassismus oder Antisemitismus, noch das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen, akzeptiert, müssen die verantwortlichen Politiker endlich dazu Stellung nehmen, daß in einer öffentlich geförderten Veranstaltung Israel offenbar als Apartheid-Staat und als kolonialistisches Gebilde diffamiert worden ist; auch dazu, daß Israel ethnische Säuberungen vorgeworfen worden und Gewalttaten und Attentate gegen Israel gutgeheißen worden seien.
„Es reicht nicht aus, hier einen Pressesprecher vorzuschicken! Der Versuch, ‚den Ball flach zu halten‘ hat schließlich auch den Repräsentanten Israels auf den Plan gerufen, was durch eindeutige und schnelle Distanzierungen hätte vermieden werden können. Hier muß klar Stellung bezogen, hier müssen Konsequenzen gezogen werden!“ so Jochen Feilcke, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Potsdam.