Sonderveranstaltung: Wir sind Juden aus Breslau

Termin: 02.04.2017

Wir sind Juden aus Breslau – Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933

Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
www.judenausbreslaufilm.de

Wo: Urania Berlin, An der Urania 17, 10787 Berlin
Wann: Sonntag, 02.04.2017, 15.00 Uhr

Sonderveranstaltung in Berlin in der Urania mit anschließendem Filmgespräch mit
  • Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa
  • Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka, Kurator GCJZ, Direktor Abraham Geiger Kolleg
  • Dr. Andreas Goetze, Landespfarrer für Interreligiösen Dialog
  • Karin Kaper und Dirk Szuszies, Regisseure
In Zusammenarbeit mit
  • der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.,
  • der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz,
  • der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e.V.
  • und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg e.V. (i.G.)

Ein Film von aktueller Brisanz, der ein eindringliches Zeichen setzt gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa. Ein Film, der aufzeigt, wohin eine katastrophale Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen führt. Ein Film, der anhand der Lebensschicksale der Protagonisten auch die Gründung des Staates Israel mit den Erfahrungen des Holocaust in Verbindung setzt.

Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.

14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.

Protagonisten: Esther Adler, Gerda Bikales, Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-
Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Guenter Lewy, David Toren, Abraham
Ascher, Wolfgang Nossen, Eli Heyman, Mordechai Rotenberg, Max Rosenberg,
Pinchas Rosenberg
sowie eine deutsch-polnische Jugendgruppe aus Bremen und Wrocław

Musik: Bente Kahan, Simon Wallfisch, Patrick Grant, Carlo Altomare
Projektkoordination: Maria Luft
Wissenschaftliche Beratung: Katharina Friedla
Produktion und Verleih: Karin Kaper Film

Nach den Premieren in Wroclaw am 6.11.16 im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2016, der Deutschland-Premiere am 12.11. auf dem Internationalen Filmfestival in Cottbus und der Berliner Premiere im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums erfolgte der bundesweite Kinostart am 17.11.16

Pressestimmen:

Peter von Becker, Tagesspiegel
Ein filmisches Denkmal, erschütternd und erhellend. Um das Aufeinandertreffen der letzten Zeugen mit den Mädchen und Jungen von heute ziehen die Filmemacher Kaper und Szuszies ihre behutsamen Kreise: von Breslau einst und jetzt, von Orten der Emigration mit Szenen auch aus Israel, den USA oder Frankreich, im Wechsel zwischen historischen und aktuellen Aufnahmen, Einzelinterviews, Dialogen mit den Jugendlichen und erstaunlichen Begegnungen.

Wilfried Hippen, TAZ
Mit der Veränderung des politischen Klimas in Polen hat der Antisemitismus dort neuen Auftrieb bekommen, und indem sie auch davon in ihrem Film erzählen, geben die Filmemacher ihm noch mehr Tiefe und Dringlichkeit.

Eva-Elisabeth Fischer, Süddeutsche Zeitung
Zeugnis gegen die Unverbesserlichen. Es wird alles gesagt. Geschont wird niemand. Und das ist gut so.

Björn Schneider, Spielfilm.de
„Wir sind Juden aus Breslau“ ist ein Kaleidoskop an ergreifenden, sprachlos machenden Einzelund Familienschicksalen, die der Film klug, mitreißend und zu keiner Sekunde langatmig, miteinander verwebt.

Dorothee Tackmann, Programmkino.de
In vierzehn Lebensläufen entsteht eine Reise um die halbe Welt. Eine bewegende, perspektivenreiche Dokumentation. Dieses Zusammentreffen der Zeitzeugen ist einmalig. Der Film nimmt einen gefangen.

FBW: Prädikat Wertvoll FSK: ab 12 Jahre Länge: 108 Minuten
Produktion und Eigenverleih des Films wurden von der BKM gefördert.

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